Amtsgericht Brandenburg

Umbau und Erweiterung

Realisierungswettbewerb mit Überarbeitung, 1.Preis 1996

Bauherr:inLand Brandenburg, vertreten durch das Landesbauamt
LageMagdeburger Straße 47 14770 Brandenburg/Havel
LeistungLPH 2-8
TermineFertigstellung 2007
FlächenBGF 6.550 m² / BRI 23.168 m³

Fotos: © Werner Huthmacher, Berlin

Der neue Sitz des Brandenburger Amtsgerichts ist Teil des Behördenzentrums, das als Umnutzung der ehemaligen Kasernenstadt an der Magdeburger Straße im Westen der Stadt Brandenburg geplant wurde.
Zum Zeitpunkt des Architektenwettbewerbes bot das aufgelassene Areal einen Anblick von Heterogenität und Verwahrlosung. Leer stehende Kasernengebäude  im Nebeneinander mit den bereits sanierten Gebäuden der Verwaltung und der Hochschule. Eine große weitgehend durch Betonplattenbeläge versiegelt Brachfläche bot Platz für wildes Parken, dazwischen vereinzelter Ruderalbewuchs.

"Das Amtsgericht ist in der besonderen Situation, einen Alt- und Neubau durch eine gemeinsame Nutzung zu verbinden und so deutlich zu machen, wie eine vorhandene Struktur durch einen Neubau aufgewertet werden kann", so lautete der Text der Aufgabenstellung zum Wettbewerb
Es ging also nicht nur um die Revitalisierung eines typischen Kasernengebäudes aus den 1930'er Jahren, sondern insbesondere auch um die Zukunftsfähigkeit eines ganzen Quartiers.

Die vier parallelen Kasernengebäude südlich der Magdeburger Straße formulierten durch ihre Position und architektonische Gestalt eine ablesbare städtebauliche Einheit. Der Altbau des zukünftigen Amtsgerichts zeichnete sich im Kontext dadurch aus, dass er gegenüber den drei anderen Bauten kürzer ausgeführt wurde und von der Stadt ausgehend den Auftakt für das Behördenzentrum bildete.

Der Entwurf sollte dem entfunktionalisierten Kasernengebäude den repräsentativen und würdigen Stellenwert eines öffentlichen Gerichtsgebäudes verleihen und gleichzeitig die Eingangssituation für den Stadtraum definieren.

Das Ensemble aus vier parallelen Zeilengebäuden der ehemaligen Kaserne wird durch den Neubau, der das ursprünglich kürzere Gebäude auf die Abmaße der benachbarten Gebäude verlängert, in seiner städtebaulichen Bedeutung gestärkt.
Durch die Gebäudedisposition wird eine eindeutige Orientierung des Hauptzuganges in Verbindung mit dem Vorplatz zur Stadt formuliert.

Der Neubau ist als 'Gerichtssaalhaus' konzipiert und nimmt alle öffentlichen Nutzungen, wie Gerichtssäle, Bibliothek, das Foyer sowie die Cafeteria auf. Der Altbau ist in geeigneter Weise für kleinteilige Büronutzung zugeschnitten und wird dementsprechend umgenutzt.
Im gestalterischen Zusammenspiel von Alt und Neu wird eine gleichförmige Gebäudeabmessung und Dachlandschaft aller vier Häuser des Behördenzentrums erreicht.
Die transparente Fassade des Foyers schafft einerseits eine Platzbild prägende offene und bürgernahe Geste, andererseits stellt sie den innenräumlichen Bezug zum Vorplatz her.

Architekturpreise und Ausstellungen

'NEU BAU LAND- Architektur und Stadtumbau in den neuen Bundesländern'
konzipiert vom DAM Deutschen Architekturmuseum Frankfurt am Main
DAM Frankfurt 2007
Leipzig 2007

Zukunftsfähiges Bauen- Kontext
Ausstellung in der BDA- Galerie Berlin, 2006

da! Architektur in Berlin 2000
Ausstellung der Architektenkammer Berlin im Metropol- Theater Berlin

Publikationen

Amtsgericht in Brandenburg
Realisierungswettbewerb
"wettbewerbe aktuell", 2/96, Verlagsgesellschaft
Freiburg i. Br.

Architektur Berlin 05
herausgegeben von der Architektenkammer Berlin,
Seite 132-133
Verlagshaus Braun, Berlin
ISBN 3-935455-81-X

architektur + sonnenschutz, 3/2006
Fachzeitschrift für Technik in der Fassade
Seite 30 bis 33
ISSN  1611-1745
Verlag & Druckerei Hofmann GmbH & Co. KG, Schorndorf

'Bau der Woche' in  Germanarchitects
02/2006www.germanarchitects.com/content/buildingotw/bau_de_2006_09.htm

lDeutsches Architektenblatt 4/2006StadterneuerungSeite 20 bis 23ISSN 0946-9370
Herausgeber: BundesarchitektenkammerVerlag: Forum Verlag GmbH & Co., Stuttgart